Tag 1 Mi 31.12.2014 Anreise im Schneechaos ?? Ein traumhaft langes Wochenende soll das Jahr 2014 beenden. Das trifft sich gut, denn seit Anfang November waren wir nicht mehr auf der Ingrine, und eine Kontrolle war dringend angesagt. Helga muss am 2. Januar arbeiten und so bin ich dann alleine vorgefahren, um nach dem Rechten zu sehen und den Dampfer vorzuheizen. Morgens um 4°° ging es los. Es war zwar kalt, aber zum Glück waren die Straßen Schnee- und Eisfrei. Alles klappte gut wie geplant und kurz vor 9°° konnte ich den Pajero gegen einen Einkaufswagen eintauschen. Etwa eine halbe Stunde später ging es nach dem Umladen dann auf die letzten 35 Kilometer zum Hafen. Dort lag überall noch ein Rest vom Schnee der letzten Tage, selbst auf dem Boot musste ich das Deck abfegen, um rutschfrei das Gepäck in die Ingrine zu bekommen. Kurz darauf wurde ich von Thomas begrüßt, der wie ich den Jahreswechsel auf seiner LUPPE verbringen wollte. Tag 2 Do 1.1.2015 Das neue Jahr ist da ! ! ! Wie soll ich das nun erklären, aber Morgens war es auf einmal da. 2015. Und ich habe so schön gemütlich in meiner Koje gelegen und nichts davon mitbekommen. Und das tollste daran : schlagartig habe ich wieder 30 Tage Urlaub ! ! ! Meine Jungs lieben den Spruch. Die Nacht war kalt, es hatte gefroren und oben auf dem Nildeck lag noch etwas Schnee. Der vordere Teil des Hafens und die Einfahrt war komplett Eisfrei. Auf den Wiesen und auf dem Damm war nur das Gras weiß vom Frost. Zwischen der Ingrine und den Nachbarbooten war das Wasser frei, die Wärme aus der Ingrine reichte bereits, um ein Gefrieren zu verhindern. Vor der Hafeneinfahrt waren zwei Kormorane damit beschäftigt, sich das Frühstück zu ergattern. Die Steganlage ist immer noch nicht repariert worden. Derzeit ist der Steg in sich leicht verdreht und knirscht bei jedem Schritt, hoffentlich wird das bald abgestellt. Der hintere Steg war auch ganz weiß vom Raureif. Von den paar anwesenden Bewohnern der Boote war nichts zu sehen. In der kleinen Senke unterhalb vom Parkplatz hatte sich seit dem Herbst das Wasser angestaut und bildete eine kleine Eisfläche. Wo sind denn die Schlittschuhläufer ? Naja, das Eis war ja auch noch recht dünn. Den ganzen Tag blieb das Thermometer leicht unter dem Gefrierpunkt. Ich hatte am Vormittag den Speicher der Wetterstation ausgelesen, die kälteste Temperatur seit Anfang November war mit -5,5° am 29.12. gegen 7°° morgens aufgeschrieben worden, allerdings im Boot. Tag 3 Fr 2.1.2015 Die Feiertage sind vorbei Die Nacht war es sehr windig, aber nicht stürmisch. In der Kabine hatte ich am Abend noch eine Anti-Eiskratzfolie, die sonst das Zufrieren von Autoscheiben verhindern sollte, an der Außenwand angebracht. Durch die reflektierende Beschichtung fühlte sich die Wand angenehm warm an, das soll auch die Kondensbildung unterbinden, und wie sich herausstellte, war das eine gute Idee. Muss man sich für den nächsten Winter merken. Am Morgen war es in der Kabine kuschelig warm und ich wollte erst gar nicht aufstehen. In Auxonne war Markttag, so wie sonst auch waren die Stände auf den Straßen um die Kirche platziert. Ganz schön kalt für alle Beteiligten. Nachdem ich aus der Stadt zurück kam, fing es leicht an zu Regnen, allerdings etwa 1,5 Stunden früher als vorhergesagt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt besteht nun die Gefahr überfrierender Nässe und damit erhöhte Glatteisgefahr. Ich hoffe, das sich dies bis zum Abend legt, sonst wird das eine längere Fahrt zum Flughafen und zurück. Werde gleich bei APRR nachsehen, wie die Verkehrslage auf der Autobahn ist. Die Strecke ist normalerweise nicht sehr stark befahren, führt aber am Rande des Juras etwas durch die Berge. Prosit Neujahr. Auf der Hinfahrt hatte ich das Tempo so angepasst, dass ich gerade einmal 5 Minuten vor der geplanten Zeit am Euroairport Basel war. Der Flieger aus Düsseldorf war etwas früher dran, und so brauchte ich keine 5 Minuten am Gate warten, bis Helga durch die Türe kam. Die Rückfahrt war dann ruck zuck hinter uns gebracht, es war kaum Verkehr auf der Autobahn und das Wetter zeigte sich gnädig und in Auxonne wartete das warme Boot auf uns. Tag 4 Sa 3.1.2015 Samstag in Auxonne Der ganze Tag war heute trübe und diesig, teilweise hatte es gefieselt, man hatte wenig Lust darauf, vor die Türe zu gehen. Roy und Carol waren am Vorabend aus England vom Familienbesuch nach Auxonne zurück gekommen und wir konnten sie am Vormittag begrüßen. Wir hatten uns einiges zu erzählen, aber der Regen beendete dann später das Gespräch. Wir haben den Weg außen am Ufer der Saône entlang genommen, der Rückweg sollte dann an der Kaserne vorbei führen. Der Stadtanleger war genauso leer wie die Uferpromenade, keine Menschenseele war zu sehen. Ähnlich wie in Gray standen an den Straßenschildern im Ort weiße Weihnachtsbäume, teilweise mit Kugeln und Geschenkattrappen dekoriert. Wir hatten dann den Weg entlang des Rathauses und vorbei an der Kirche genommen, um den Rückweg etwas abzukürzen. Mittlerweile waren es draußen gefühlte - 10° kalt , wir waren richtig durchgefroren, als wir ins Boot zurück kamen. Dennoch hat uns der Rundgang sehr gefallen. In der nächsten Adventszeit werden wir Auxonne im Winter besuchen, um von der Stimmung zur Weihnachtszeit etwas ab zubekommen. Tag 5 So 4.1.2015 Abreise vom ersten Besuch in 2015 So etwas Gemeines ! ! ! Gestern Regen und trüber Himmel, nass und kalt, und heute, wo wir zurück fahren müssen, scheint die Sonne. Aber so konnte ich in aller Ruhe die Winterplane auf Schäden prüfen, aber alles war in bester Ordnung. Der Himmel war strahlend blau, nur im südlichen Hintergrund war leichte Bewölkung zu sehen, aber die war so weit weg . . . Ein Blick die Saône runter Richtung Brücke und dem Stauwehr dahinter. Am Nebensteg lag das Boot von Rose, auch hier war alles in bester Ordnung. Noch ein Bild rüber Richtung Campingplatz, der verlassen da lag. Und unsere Freunde, die Esel, waren auch nicht vor Ort, man konnte sie auch nirgends hören. Ungewohnt für die Ohren. |
Unterwegs war extrem wenig Verkehr. Trotz wegen dem Wetter herabgesetzter Geschwindigkeit kam ich sehr gut durch und war vor 8°° in der Region. Die Landschaft sah durch den Schnee traumhaft aus und ich entschloss mich deswegen, bereits in Langres von der Autobahn abzufahren und über Gray nach Auxonne zu fahren. So konnte ich die weiße Landschaft genießen und in Gray in dem größeren Intermarché zum Einkaufen Halt machen. An Bord wurde zuerst die Heizung in Betrieb genommen, dann ging es daran, das Ladegerät anzuschließen, die Akkus waren fast am Tiefpunkt angelangt und brauchten eine Auffrischung. Die Bilge war leer und benötigte keine Aktion, so konnte ich mich nun dem Gepäck widmen. Die Türen wurden gut verschlossen und dann konnte das Einräumen im Boot starten. Es dauerte nicht lange und es war angenehm warm im Boot. Später folgten Rapport nach Düsseldorf und dann das Abendessen, dann habe ich mich in einen Bildband von Dr. Zahi Hawass zu seinen Entdeckungen der goldenen Mumien in der Oase Bahariya vertieft. So long, 2014, warst gar nicht so schlecht. Im hinteren Teil des Hafens war gestern Nachmittag Eisansatz zu sehen, über Nacht war ein großer Teil der Wasserfläche mit einer dünnen Eisdecke versehen. Die Gebäude der Kaserne waren auch noch mit Schnee gepudert, sah nicht schlecht aus. An der Sliprampe spielte ein Hund mit dem Eis, er sprang auf die dünne Eisdecke, die dann krachte und der Hund folglich im Wasser landete. Er krabbelte aus dem Wasser um dann sofort einen neuen Anlauf zu starten. Kinder machen nicht weniger Unfug. Vorne am Damm, dort wo sonst die Hazelwood ihr Zuhause hat, war ebenfalls Eis auf dem Wasser zu sehen. Auch hier war der Uferbewuchs gefroren. Der Stadtanleger war komplett leer, wo doch sonst hier kaum Platz zu finden ist. Die Saône fließt derweil unbekümmert draußen vorbei, zum Glück hat es diesmal zum Jahreswechsel keinen erhöhten Wasserstand, sonst hätten wir improvisieren müssen. Der Lichtermast der Osprey war mit einem Weihnachtsbaum geschmückt, mal sehen, wann der sein Ende im Kamin findet. Dann habe ich meinen Rundgang beendet und bin zurück Richtung Boot, wo mich die auf kleinste Stellung betriebene Heizung mit einer molligen Wärme begrüßte. Auf dem Bild kann man auch die verdrehte Lage des Steges mit seiner Neigung nach links gut erkennen, hat also nichts mit Restalkohol zu tun. Und ich dachte schon . . . Nach Telefonaten und versendeten Mitteilungen gab es dann nach 20°° dann endlich das Abendessen, bestehend aus einem Thunfischsalat mit frischem Baguette und abschließend ein Stück aus meiner neuen Käseschachtel. Im Boot war es mollig warm und so konnte ich mich weiter meinem Buch widmen. Im Hafenbecken war die Eisbildung etwas zurückgegangen, in der oberen Ecke war aber noch Eis vorhanden. Derzeit um 8°° hat es -3° draußen, und im Salon nach dem Hochschalten der Heizung angenehme 21° zum Kaffee. Das lässt sich so aushalten. Heute ist der erste Werktag im neuen Jahr und ich muss auch noch raus um zu Tanken. Am Abend wird Helga in Mulhouse am Flughafen erwartet, sie freut sich schon auf die Ankunft an Bord und auf das Spülen, ich sollte extra alles stehen lassen. Habe ich gerne gemacht. Hier eine Meldung zum Zustand der Autobahnen um Dijon von 11:50. Auf der A 31 von Nancy nach Dijon gibt es eine Glatteiswarnung in beiden Richtungen, Streufahrzeuge sind dort im Einsatz. Die A 36 nach Mulhouse ist im Moment ohne Auffälligkeit, aber wer weis, wie sich das am Nachmittag noch ändert. Das muss ich im Auge behalten. Am späteren Nachmittag war es etwas trockener und wir machten uns auf, um uns in der Stadt die bald endende Weihnachtsdekoration anzusehen. Im Hafen waren nur wenige Boote bewohnt, kaum ein paar Lichter waren dort auf den Booten zu sehen. Die Hauptstraße war auf der ganzen Länge mit Lichterketten und großen leuchtenden Kugeln versehen, die Straßenlaternen waren zusätzlich mit Girlanden geschmückt. Am anderen Ende der Hauptstraße war die kleine Dekobrücke auf der Insel im Kreisverkehr mit Lichtbändern versehen worden. In der Zwischenzeit hatte es wieder angefangen zu regnen, zwar nicht stark, aber der Wind war eisig und blies uns die Nässe in jede Ritze der Kleidung. Die Vertäuung war ebenfalls in Ordnung, so hatte ich wenig zu tun. Also bin ich noch etwas im Hafen herum gebummelt. Ein ungewohntes Bild, die Gastliegeplätze so leer vorzufinden. Im Sommer wäre dieser Anblick so nur selten möglich. Der Kanu- und Ruderklub auf der anderen Seite der Saône lag im goldfarbenen Licht der Vormittagssonne. Im Fluss kann man deutlich die gestiegene Strömungsgeschwindigkeit erkennen, sonst liegt die Saône etwas ruhiger. Auf der Hazelwood hatte Roy den Kamin wohl höher gestellt, es rauchte ordentlich aus dem Kaminrohr. An den Tonnen im Fluss konnte man die stärkere Strömung an den Wirbeln auf der Rückseite der Barken erkennen, das sieht man sonst so eigentlich auch nicht. Mittags wurde dann das Auto bepackt und gegen 14°° wurde die Rückfahrt angetreten. Bis zum nächsten Mal. |
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