Tag 8
Sa 30.5.2015
Stadtrundgang und Hafenfest
Am Vormittag sind wir als erstes über die kleine Brücke und rüber in das
Einkaufszentrum. In dem Gebäude war auf Höhe des hinteren Ende des
Hafenbeckens ein größerer Supermarché, dort konnten wir uns mit neuen
Lebensmitteln und Getränke eindecken.
Derweil war im Hafen selber bereits einiges für die Veranstaltung dort
am Nachmittag aufgebaut worden.
Am frühen Nachmittag begann dann die Veranstaltung mit einer
Demonstration derl'Union des Jouteurs Sauveteurs de La Mulatière
Ich kannte das vom Mittelmeer her, dort sagten wir Fischerstechen
dazu.
Das erste Stück konnten wir nicht direkt an der Saône entlang gehen, da
dort gerade gebaut wurde.
So ging es die ersten Meter entlang einer kleinen Straße, bis wir wieder
runter an die Saône konnten.
Der Viaduc der SNCF, auf denen die Züge in den nahen Bahnhof Perrache
einfahren.
Vor und hinter dem Viadukt lagen unzählige als Wohnboot oder Restaurant
umgebaute ehemalige Frachtpenichen.
Aber ab und zu gab es einen Baum, in dessen Schatten man sich kurz
erholen konnte.
Von einer kleinen Aussichtsplattform hatte man einen schönen Ausblick
auf die Baselique, die wir bei der Anreise bereits bestaunt hatten.
Oben auf dem Hügel gibt es den Tour metallique
, der dem Eiffelturm nachempfunden ist und auf die Pläne von Gustav
Eiffel zurückweist.
Bei einer Höhe von 85,9 Metern wiegt er 210 Tonnen und wurde 1892 bis
1894 erbaut.
Bis 1953 diente er als Aussichtsplattform und kann heute als Sendemast
dienend nicht mehr besucht werden.
Eigentlich Schade.
Den unzähligen Geschäften und deren Auslagen bestaunend erreichten wir
den Place Bellecour, dem drittgrößtem Platz in Frankreich.
Aus allen Ecken strömten die Menschenmengen auf den Platz, darüber
hinweg und auf der anderen Seite in die Einkaufsstraßen.
Also sind wir dann nach einer dreiviertel Stunde aufgebrochen, um durch
die Einkaufsstraßen zurück zum Boot zu wandern.
Die Fußgängerzeile führte uns weiter und direkt auf den Eingang des Gare
de Perrache zu.
In das Gewühl wollten wir uns allerdings nicht stürzen und so sind wir
unten durch die Unterführung daran vorbei gegangen.
Die letzten paar Hundert Meter gingen durch trostloses Wohngebiet, da
wir auf die Seite der Rhône gewechselt waren.
Dann erreichten wir das neue Viertel Confluence, zu deutsch
Zusammenfluss, das hier am Zusammenfluss von Rhône und Saône errichtet
wurde.
Nicht zu vergessen oder zu übersehen war natürlich auch unsere kleine
Lichterkette, die wir angebracht hatten und die zum ersten Mal so
richtig zum Einsatz kam.
Tag 9
So 31.5.2015
Ingrine alleine zurück
Leider verließen uns unsere neuen Bekannten am
Sonntagmorgen bereits um 7:25, es ging für Ralph und
Anita weiter die Rhône herab bis Port Saint Louis.
Wir hatten uns gut mit den Beiden verstanden, wir waren
auf derselben Wellenlänge, wie man so sagt.
Im Sommer kommen sie wieder die Rhône und die Saône hoch
um mit der OLIMAR ihr Quartier im Hafen von Corre zu beziehen.
Dazu kommen sie auf jeden Fall über Auxonne, und wer
weiß, vielleicht treffen wir uns dort wieder ?
Das Panorama auf der Rhône, das uns Lyon dort zeigte,
war auch phantastisch.
Auf der linken Seite das futuristische Gebäude am Eingang des neuen
Stadtteile Confluence, die Brücke über die Rhône und im Hintergrund die
Baselique.
Am gare de Perrache kam uns das erste Frachtschiff entgegen, das uns
aber ausreichend Platz machte, sodass ich nicht stoppen brauchte.
Auf der schattigen Seite war entlang der Quais ein Trödelmarkt aufgebaut
worden.
Das hätte uns auch bestimmt interessiert, wenn wir davon im Vorfeld
gewusst hätten.
Aber anhalten wollten wir nun nicht mehr.
Vor der Ile de Roy bin ich mit der Ingrine an die Seite gegangen und
habe den Schubverband passieren lassen, der auch in der Flussbiegung
voll ausholte, dort hätten wir nicht mehr viel Platz gehabt.
Kurz rechnen, zwei leichter a 80 Meter plus Schubeinheit 25 Meter
ergeben 185 Meter in der Schleuse, da kommen wir nicht mit.
Aber der Aufenthalt war nicht so lange und zügig ging es für uns weiter.
Obwohl ich den Motor nicht über 1800 Umdrehungen hochtrieb erreichten
wir um 13:30 Trevaux.
Dort, so hatten wir beschlossen, soll für heute Schluss sein und Morgen
wollten wir uns das beschauliche Städtchen etwas genauer ansehen.
Die Ingrine wurde ordentlich vertäut und dann ging es nach einer kleinen
Pause raus zum Landgang.
Hinter dem Markplatz lag wie für den Süden Frankreichs geschaffen ein
Bouleplatz, auf dem gerade gespielt wurde.
Das hat schon einen anderen Flair als die Bahnen, die es in Deutschland
gab. Die sind alle so künstlich angelegt und passen einfach nicht
dorthin.
Später zog noch ein Hotelschiff vorbei, allerdings sehr langsam, da die
Flussbiegung keine höhere Geschwindigkeit zuließ.
So hatten wir vermutlich eine ruhige Nacht und brauchten keine
Geschaukelei zu befürchten.
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Unsere Stegnachbarn hatten in der Zwischenzeit ihre Boote mit allen nur
denkbaren Wimpeln und Fähnchen geschmückt.
Dem konnten wir nicht wiederstehen und so wurde auch die INGRINE
dekoriert.
Gegen 15°° sind wir dann zu einem Stadtbummel aufgebrochen.
Zuerst gab es noch ein schönes Bild von der geschmückten INGRINE
zwischen den anderen Booten mitten im Geschehen.
Da sitzen wir mal wieder in der ersten Reihe.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Saône sah man Reste einer alten
Stadtmauer, die Teilweise die Gärten der oberen Häuser einzäunten.
Der Uferbereich entlang der Saône war hier in einen kleinen
parkähnlichen Grünstreifen verwandelt worden und lockte einige
Spaziergänger an.
Wenn es nur nicht so heiß wäre.
Auf der anderen Seite durchzogen die Mauern immer noch den Hang.
Dazwischen waren immer wieder unbebaute Grundstücke.
Und unten am Wasser stand die Eglise Saint Georges,
direkt an der Passerelle Saint Georges.
Irgendwo dahinter gab es auch noch eine Kathedrale, die wir aber von
hier aus nicht sehen konnten.
Den Hügel wollten wir heute bei der Hitze nicht ersteigen, das sparen
wir uns für ein anderes Mal auf.
Also ging es gegenüber der Brücke in die Fußgängerzone.
Heute war normaler Einkaufstag, dementsprechend voll war es in den
Gassen.
Dem Treiben wollten wir eine Weile zuschauen, was gibt es besseres dazu,
als sich in ein Café zu setzen.
Leider war die Atmosphäre nicht so wie wir es uns vorgestellt hatten,
aus allen Richtungen wurden wir beschallt :
Das Café in dem wir saßen mit eigener Musik, nebenan das Bistro mit
eigener Musik, auf dem Platz spielten mehrere kleine Musikergruppen um
die Wette, kurz und gut es war uns einfach zu unruhig.
Und richtig unterhalten konnte man sich auch nicht.
Entlang der Rue Victor Hugo kreuzten wir den Place Ampère, der nach dem
hier in Lyon 1775 geborenen André-Marie Ampère benannt ist, einem
führenden Mathematiker und Physiker, nach dem die Einheit des
elektrischen Stromes benannt wurde.
Der Platz hatte in der Geschichte mehrfach den Namen gewechselt, bis er
nach dem Bau der Metro wieder seinen alten Namen erhielt.
Kurz vor dem Bahnhof am Place Carnot steht noch die Statue de la
République.
Ein Monument aus alten Tagen.
Nach dem Rundgang wurden die Füße hochgelegt und ab 20:30 wurde es auch
etwas angenehmer draußen.
Den Abend verbrachten wir dann oben an Deck und konnten die schöne
Illuminierung der Gebäude bewundern.
Es war jetzt am Morgen bereits sehr warm und wir waren am überlegen, ob
wir den Tag hier zum Hafenfest weiter verbringen oder ob wir die
kühlendere Rückfahrt antreten, um unterwegs einen Tag Aufenthalt
dazwischen zu schieben.
Die letztere Variante war irgendwie verlockender und so machten wir uns
um 9°° auf unsere Fahrt.
Allerdings ging es noch die letzten zwei Kilometer weiter bis zum
Zusammenfluss von Rhône und Saône.
Wir hatten so eine weite Fahrt bis hierhin gehabt, da wollten wir
zumindest ein stück Rhônewasser gesehen haben.
Auf Höhe des Eisenbahnwerkes wurde die Ingrine gewendet und dann ging es
für uns an die Heimfahrt.
Vorbei ging es an der Hafeneinfahrt, wo das Fest im vollen Gange war.
Die Passage entlang der Quais, an denen wir am Vortag gebummelt waren,
war wieder für uns alleine.
Hier konnten wir noch einmal den schönen Teil von Lyon bewundern.
Von hinten kam oberhalb der Ile de Barbe ein Schubverband unaufhörlich
näher, dessen Geschwindigkeit ich in der Stadt in den Kurven halten
konnte, aber hier in dem graden Stück raste er die Saône hoch.
Also konnte ich mir bis Couzon Zeit lassen, da die Schleusung ja auch
eine Weile dauert.
Als wir dort ankamen schob sich der Verband gerade in die Kammer, also
kam noch etwas Warterei dazu.
Bei der Anfahrt auf den Haltepunkt bemerkten wir einen Töpfermarkt, der
unterhalb vom Campingplatz am Spielplatz abgehalten wurde.
Also gab es hier wohl heute auch noch etwas zu sehen.
Die unterschiedlichsten Keramikarbeiten wurden dort von lokalen
Künstlern und Handwerken ausgestellt.
Nicht alles unser Geschmack, und das was uns gefiel war vom Preis her
nicht unsere Welt.
Und zuhause gibt es schon genug Staubfänger.
Nach dem Landgang ging es noch kurz zur Rezeption am Campingplatz, um
dort unserer Liegeplatz zu zahlen.
Der Preis war moderat und wir waren davon angetan.
Oben auf dem Deck konnten wir dann die restliche Sonne genießen.
Mit einem schönen Panorama klang dann dieser heiße Tag aus, um 22°°
hatten wir noch über 26° Lufttemperatur.
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