Pfingsten 2015 nach Lyon
 






                            Tag 4             Di 26.05.2015

                             Es geht doch los



Blöd. Jetzt haben wir zwei Wochen Urlaub und können uns nicht dazu entschließen, irgendwohin zu fahren.

Nach Dole und dann den Doubs hoch nach Baumes les Dames?

Oder in den Canal de Bourgogne und Dijon und weiter nach Vandenesse um das Chateau zu besichtigen.

Mâcon , Tournus ??


Egal, jetzt geht es erst einmal runter nach Saint Jean de Losne, um den Treibstofftank aufzufüllen.

Also Leinen los.














Dann das übliche : Knallgas und ab in den Urlaub gerast.

Warum haben es manche Leute in ihren Ferien immer so eilig ?

Was soll´s, wir haben jedenfalls die Fahrt runter nach Saint Jean genossen, zumal der Himmel tatsächlich heller wurde.

Oder lag es an unserem Südkurs?


















Neu in diesem Jahr und bisher wenig gesehen :

Der Preis hängt wie bei einer normalen Tankstelle sichtbar aus und kann bei der Anfahrt ab gewägt werden.

Für uns gab es den Diesel für 1,334  €, das war soweit akzeptabel.


















Vor der Schleuse von Seurre hatte uns ein rasender Urlauber eingeholt, von hinten kam noch ein weiteres Boot, auf das wir dann in der Schleuse warten mussten.

Die Zeit war auch nötig, da die Mietbootcrew ihre Mühe damit hatte, das Boot parallel zu der Schleusenwand zu halten und die Taue um die Poller zu bekommen.

Aber irgendwann kam einer auf die Idee und hatte sich bei uns abgeschaut, wie wir das machten.













Unsere "Lieblingsschleuse" Écuelles war diesmal gut und harmlos zu passieren, hier wurden wir in der Regel sonst immer bergauf oder bergab gespült.

Die Schleuse wurde bei der heutigen Passage von einer Frau bedient, ob das der Grund war?

Wie auch immer, kurz nach 14°° hatten wir den Hafen von Verdun erreicht und wurden von dem Sohn des Hafenbetreibers in Empfang genommen, der uns auch wieder erkannte.










                            Tag 5             Mi 27.05.2015

                             Das Ziel ist nun klar : Lyon


Nach dem Start der Kaffeemaschine ging es erst einmal daran, der Schwiegertochter daheim zum Geburtstag zu gratulieren, sie wird heute 20 + X Jahre alt.

Nach dem Einkaufen am Vorabend hatten wir noch einige Zeit zusammen gesessen und uns über vergangene Aufenthalte hier in Verdun-sur-les-Doubs unterhalten.

Dabei war uns auch aufgegangen, das wir für die Reise hierhin aus Savoyeux hin und zurück früher gut eine Woche mehr benötigt hatten.

Dann wurde überschlagen und kalkuliert und dann stand es für uns fest, wir wollten es runter bis nach Lyon wagen. Der Etappenplan wurde angelegt und wir hatten genug Puffertage für die Rückreise, sodass dem nichts entgegen stand.

Die erste Etappe hieß heute Mâcon, daher wurde zeitig um 7:50 abgelegt.

 













Das Wetter war gut, den ganzen Tag Sonnenschein, aber die Luft aus dem Norden war noch frisch.

Helga hatte den Ausguck am Bug besetzt und hörte über Kopfhörer etwas Musik, vorne saß sie etwas mehr windgeschützt.



















Aber die Pont de Bourgogne ergibt ja auch immer ein schönes Motiv.




















Kurz vor unserer einzigen Schleusung am heutigen Tage ging es an der alten Schleuse von Gigny vorbei, in der ein kleiner Hafen und eine Bootsvermietung ihren Platz gefunden hat.

















Egal, Vollgas ist Vollgas.

So Deppen lassen wir gerne ziehen, dann haben wir es danach wieder ruhiger für uns auf dem Fluss.

Knapp eine halbe Stunde nach der Schleuse wurde Tournus erreicht und passiert. Der Stadtsteg war voll und viel als alternatives Ziel aus, zumindest heute.

















Ein einsamer Esel sucht etwas Schatten unter einem Baum am Ufer.

Der sandige Boden verrät auch einen Hauthandelsstoff aus der weiteren Umgebung am Fluss, immer öfters kommt man an Sandgewinnungs- und Abbauwerken vorbei.

Der gewonnene Sand wird verschifft und dient der Bauindustrie als Zuschlagsstoff für Beton und wird in den größeren Städten an der Saône benötigt und verarbeitet.
















Am Horizont tauchte die Ile St.Jean auf, ein Insel kurz vor Macon, in deren Bäumen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Storchennester zu sehen waren, alle mit Jungvögeln besetzt.


Ein schönes Bild, bei uns leider zu selten geworden.


















Die Anlage ist recht groß, aber die Dauerplätze sind nur mäßig belegt.

Im Innensteg hatten wir einen guten Platz und nette Nachbarn aus der Schweiz gefunden.

Wie sich dann im Gespräch herausstellte, hatten sie zumindest als Zwischenetappe das selbe Ziel wie wir.


















Später tauchte am Himmel ein schöner tiefhängender Mond auf.

Man hatte das Gefühl, man könnte danach greifen.
































Der Himmel ist am Morgen noch etwas trübe, das soll sich aber in den nächsten Stunden legen.

Wir sind gespannt.

Im Zuführungskanal zur Schleuse von Auxonne liegt nur ein Mietboot vor der Schleuse und wartet auf den Service, aber die hatten sich irgendwie dumm angestellt und wir schafften es noch rechtszeitig dorthin, um mit dem MB durch die Schleuse zu kommen.















Um 9:45 kommt die Stadt in Sicht.

Sowohl die Halte Fluvial am Campingplatz wie auch der Quai Nationale sind voll, hier hätten wir keinen Platz gefunden.

Wollten wir auch nicht.

Durch die Fahrt hatten wir wieder unser Flussfieber bekommen und nach dem Tanken würde es zumindest noch weiter südwärts gehen.


 










80 Liter passten noch in den Tank, jetzt konnte es weiter gehen.



Unten am Silo lag ein größerer Frachter und wurde beladen, ansonsten war die Strecke frei.


Der Aufenthalt an der Tankstelle hat uns auch nicht viel Zeit gekostet und unser heutiges Ziel wurde festgesetzt : Verdun sur le Doubs,  Eis und Waffelessen war angesagt.
















Nach der Ausfahrt aus der Schleuse schossen die beiden Urlaubsboote an uns vorbei um den besten Platz im Hafen zu bekommen, in dem aber fast alle Plätze frei waren.


Wir sind gemütlich an dem Geschehen vorbei getuckert und waren danach wieder alleine mit der INGRINE auf der Saône unterwegs.

















Es folgte das obligatorische Ankerbier in Form von Waffeln mit Sahne für die Bordfrau, der Steuermann begnügte sich mit einem Rosé.


Waren auch evtl. wie sonst auch üblich ein paar mehr.

Später ging es dann noch in den Ort um beim ATAC ein paar Sachen zu besorgen, die die Proviantmeisterin vergessen hatte, ich sage nur Hühnerpizza . . .























Um diese frühe Stunde hatten wir lange Zeit die Saône für uns alleine.

Der Plan war heute eine größere Etappe zu fahren, auf der Strecke lag nur die Schleuse Ormes vor uns, und Chalon-sur-Saône und Tournus kamen als mögliche Stopps für die Rückfahret in Frage.

Die Distanzen waren so eingeteilt, dass keine Gewalttour vor uns lag, wir hatten ja schließlich Urlaub und wollten die Reise genießen.













Um 10°° wurde Chalon erreicht und einige übliche Fotos vom Stadtpanorama aufgenommen.


Fast jedes Jahr die selben Bilder, nur die Wolken änderten sich auf den Aufnahmen.

















Nach der Passage der Stadt ging es für die Ingrine auf der anderen Seite am Handelshafen vorbei weiter in Richtung Süden.


Für uns war es hier das erste Mal, dass die Flusskilometrierung zugleich ein Hinweis für uns war, wie weit unserer Reiseziel noch vor uns lag.









Bei der Anfahrt zur Schleuse von Ormes kam uns aus der Schleuse das Ausflugsboot aus Pont de Vaux entgegen, das auf einer Tagestour unterwegs war.

Vor der Schleuse waren wir alleine, aber ein weiteres Privatboot kam hinter uns und wir mussten etwas darauf warten.

Wie sich herausstellte waren es Anfänger, die sich in Gigny ein Boot gechartert hatten und hier zum ersten Mal mit einer Schleuse Kontakt bekamen. Die dabei angewendete Technik war sehenswert und der Schleusenwärter kam zu Hilfe, dennoch blieb ein Schleusenhaken auf der Strecke, sprich plumpste in das Kammerwasser und war futsch.

Das hinderte den Kapitän aber nicht daran uns sofort nach der Ausfahrt zu Überholen, obwohl ich Platz machte, vor der Schleuse lag im Unterwasser ein Havarist und wurde im Päckchen von einem Schleppboot begleitet.














Die landschaftlich schöne Strecke zwischen Tournus und Macon hatte uns bereits bei unserer ersten fahrt hier unten sehr gut gefallen.


Die Landschaft erinnert einem an den Niederrhein, die Wälder sind gewichen, die Wiesen reichen bis an den Fluss.



















Unterhalb der Mündung der Seille, einem kleinen befahrbaren Nebenfluss der Saône gibt es ein paar kleinere Auwälder, die meisten trocken gefallen, aber auch einige Feuchtwälder sind dabei.

 


















Hinter der Insel tauchte noch ein Frachter auf, die EVASION auf dem Weg nach Chalon.

Dann hieß es Fahrt raus nehmen und in die Einfahrt zum neuen Hafen von Macon einfahren.

Hier waren wir noch nicht, wir lagen beim letzten Besuch draußen am Stadtsteg.














Das Hafenbüro, gleich ist hier Feierabend.



18:30 .

Jetzt nur noch die Frage : was gibt es am Abend zu Essen ? ?














Die ganzen Steganlagen im Hafen waren mit blauen Lampen beleuchtet, ähnlich wie wir es vom Stadtsteg her kannten.



Die ganze Beleuchtung taucht die Pontons in eine angenehme Atmosphäre, einfach nur wunderschön anzusehen.

Passend dazu hatten wir hier unsere erste laue Sommernacht auf dieser Reise und gingen erst weit nach Mitternacht nach unten.