Anfang Oktober war es endlich soweit, ich war aus dem Berufsleben
ausgeschieden und so machten wir uns auf zur INGRINE, ohne zu Wissen,
wann wir zurückkommen.
Am ersten Abend wurde unsere Petroleumheizung angefahren, damit wir es
schön gemütlich im Schiff hatten.
Schließlich sollte an Bord niemand frieren.
Mitte Oktober rollte eine Kältewelle über Europa. In der Folge ging die
Temperatur in der Nacht bis 1,1° C hinunter, am
Morgen wurden immerhin 2,1 ° C angezeigt.
Im Boot konnten wir aber nicht meckern, es war angenehm im Salon, nur
der Boden war kühler, das Wasser von unten machte sich bemerkbar.
Der Spuck war schnell vorbei, und wir konnten einige schöne Tage bei
Sonnenschein genießen.
Ein par Tage darauf meldete sich aber eine Regenfront an, ein Grund
dafür, unser Bimini abzuklappen und winterfest zu verpacken, so hatten
wir das trocken unter die Plane bekommen.
Die Saône hatten wir komplett für uns allein, keine anderen Schiffe
waren unterwegs.
Und an Bäumen und Sträuchern konnte man den Herbst noch nicht ausmachen.
Eine erneute Wetterfront brachte uns viel Wind, teilweise bis 60km/h
starke Böen.
Und ordentlich Hagel. Das sah auf den Scheiben aus, als ob es eine
Schneeschauer gegeben hätte.
Auf dem Nildeck lag der Hagel noch lange rum, es war bereits zu kalt vor
der Türe.
Für den Winter hatten wir uns dann einen zweiten Petroleumheizer
zugelegt, der Achtern
in der Kabine für angenehme Wärme sorgte.
Wer jetzt noch friert, ist es selbst Schuld.
Und es gab immer noch schöne Sonnentage, allerdings war die Luft doch
deutlich kühler.
Man mochte es nicht glauben: Mittags setzten wir uns nach oben, um die
Sonne noch
zu genießen und spielten dabei Musik ab, um uns zu unterhalten.
Plötzlich tauchten immer mehr Fische auf, den es auch zu gefallen
schien.
Machte man die Musik aus, verschwanden sie nach unten.
Sind Fische tatsächlich musikalisch ? ? ?
So konnte man es stundenlang aushalten.
Der nächste Morgen brachte uns einen ersten Frost in diesem Jahr, -2°
stand auf der Anzeige.
Und überall auf den Schiffen war Raureif zu sehen.
Unser Vorschiff war nur so mit Reif überzogen, ein schöner Anblick.
Und erneut ein spektakuläres Bild eines Sonnenunterganges.
Nächster Morgen, erneut Frost und klare Luft.
Über der Kaserne steigt einsam eine Rauchsäule auf.
Und wieder glänzte unser Vorschiff im Reifkleid.
Da hatte ich was blödes angefangen, jetzt musste ich das jeden Morgen
machen.
Dumm gelaufen.
Nach 61 Tagen auf dem Boot entschlossen wir uns zur Heimkehr, was dann
am 5. Dezember erfolgte.
Und kein einziger Tag war langweilig für uns.
Zum Abschied bekamen wir noch einmal einen blauen Himmel mit auf unseren
Weg gegeben.
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Am ersten Morgen nach unserer Ankunft hatten wir nur geringe Mengen
Kondensat an den Scheiben,
die Luftfeuchtigkeit an Bord war in einem erträglichen Rahmen.
Mein Sohn war in den Herbstferien mit seiner Familie nach Österreich
gefahren, hier lag
bereits ordentlich Schnee auf den Bergen.
Selbst die Blumen an der DAISY waren noch prächtig am Blühen.
Ende Oktober machten wir unsere letzte Ausfahrt in diesem Jahr, durch
den neuerlich
angekündigten Lockdown wurde die Freizeitschifffahrt wieder untersagt.
Schade, wir wollten ursprünglich noch zur kalten Jahreszeit unser Schiff
benutzen.
Gegenüber wurde unermüdlich am Schiff gearbeitet.
Den ganzen Tag über hörte man das Hämmern und Klopfen, oder Bohrmaschine
und
Schleifmaschine ertönten.
Und ich hatte den ganzen Tag Langeweile . . .
Aber dieses Tief bescherte uns wieder ein tolles Farbenspiel zum
Sonnenuntergang.
Leider nur ein Foto durch die Frontscheibe, der Hagel machte das Boot
sehr rutschig.
Und im Salon war es warm . . . .
Der Sonnenuntergang wurde immer prächtiger und schöner.
Solche Bilder gibt es auch im Herbst und im Winter.
Und kurzentschlossen legten wir im Salon Teppichboden aus, so konnten
wir wieder
im Boot barfuß unterwegs sein.
Und in der Nachbarschaft verschwanden die ersten Boote unter der
Winterplane.
Am Vormittag hatten wir unsere Waschmaschine in Betrieb genommen, zum
Trocknen war das Wetter optimal.
Und weil das mit dem Teppich so angenehm war wurde in der Pantry
ebenfalls Teppich verlegt.
Die Luft war frostig, aber so etwas von klar und frisch.
Selbst unser Horn war vom Raureif überzogen.
Donnerstag, Pizzatime. Thunfisch mit Sardellenfilets, Oliver,
Kapern und extra Käse.
Und zum Runterspülen war auch ein Glas Rouge dabei.
5:30 Uhr Aufstehen, Schreiben, um 6:00 Uhr den Backofen anwerfen und
frische Croissants genießen.
Teigrohlinge zum selber backen, die sind lecker Mirko.
Neben den Croissants habe ich mich auch an Pain au Chocolate
herangetraut.
Und der frische Kaffee wurde auf unseren Petroleumofen schön warm
gehalten.
Zu Hause erwartete mich ein kleines Präsent meiner Kollegen zum Abschied
aus der Firma.
Danke Jungs, ich hatte mich sehr gefreut.
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