Zur Reparatur in Auxonne
Fr 19.8.2016
Bei unserem letzten Aufenthalt zum Nationalfeiertag in Auxonne war mir
beim Aufräumen und Einräumen ein Missgeschick passiert, ich kam mit
einem Kanister den Anschlüssen der Hydraulikleitungen an der Lenkung zu
nahe und ein Anschluss brach dabei ab und Hydrauliköl lief in die Bilge.
Das in England bestellte Ersatzteil kam leider verspätet in Deutschland
an, sodass das eingeschobene Reparaturwochenende leider um eine Woche
verschoben werden musste. Das war umso ärgerlicher, da wir an dem
Wochenende bei meiner älteren Schwester zum Geburtstag eingeladen waren,
den sie wegen einer Nullung im größeren Stil feiern wollte.
Voller Optimismus nah ich mir für Freitag frei, um die Reparatur
durchzuführen, wir wollten samstags Vormittag die Rückreise antreten, um
am Abend in Düsseldorf bei der Feier anwesend zu sein.
Die Warterei wurde uns dadurch versüßt, dass unsere Schweizer
Bootsfreunde und temporären Stegnachbarn am frühen Nachmittag eintrafen,
wir hatten erst wesentlich später mit ihnen gerechnet.
Das Wiedersehen wurde natürlich sehr herzlich zelebriert, die Freude war
beiderseits sehr groß und wir hatten uns viel zu berichten.
Da wir bereits eingerichtet und versorgt waren luden wir Ralph und Anita
zu einem Gläschen Rose bei uns an Bord ein, der schon schön vorgekühlt
in unserem Kühlschrank wartete.
Nachdem das Gepäck verstaut war nahmen die Beiden unsere Einladung an
und das Klönen nahm seinen Lauf.
Umso begeisterter und entspannend war dann das erste Probesitzen im
Sessel, als er endlich an Bord und an seiner geplanten Stelle war.
Wir haben dann mal durch die Scheiben etwas spioniert . . .
Der Vormittag startete in die Mechanikerwarterei und wir legten uns eine
Uhrzeit fest, ab der es keinen Sinn mehr machte, die für heute geplante
Rückfahrt anzutreten, wir kämen dann einfach zu spät in Düsseldorf an,
um dann dort noch an einer Feierei teilzunehmen.
Ralph und Anita machten sich derweil auf in die Stadt, um sich mit
Einkäufen einzudecken, wollten sie doch für zwei Wochen auf der
OLIMAR bleiben.
Auf er Saône bemerkten wir später ein Schwesterschiff der INGRINE,
das den Fluss herab kam.
Kaum war er weg brachen wir in Überlegungen aus, ob sich eine Rückfahrt
noch lohnte, aber 15°° plus Fahrzeit, da wären wir nicht vor 21°° in
Düsseldorf, das war einfach zu eng.
Ralph und Anita kamen vom Essen zurück und nahmen uns die restlichen
Überlegungen ab, indem sie uns am Nachmittag zu Kuchen einluden, den sie
extra für uns in der Patisserie besorgt hatten.
Also gab es eine Mailnachricht nach Düsseldorf um dort Bescheid zu
geben, sonst würden wir wohl vermisst werden.
Um 16°° sind wir dann rüber an Bord der OLIMAR, um dort den
Nachmittag mit weiteren Erzählen zu verbringen.
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Noch am Donnerstag ging es nach der Arbeit mit dem Auto nach Frankreich.
Am Freitagmorgen kümmerte ich mich um die Reparatur der Lenkung, während
meine Bordfrau mit der Einkaufskarre in den Ort abschob, den Markt und
die anderen Geschäfte leerzukaufen.
Nebenan lag die OLIMAR und wartete derweil auf ihre Eigner, die
sich für das Wochenende für einen Urlaub angekündigt hatten.
Das Ersatzteil passte einwandfrei an die Leitungen und war schnell
montiert, das Hydrauliköl hatte ich ebenfalls flott nachgefüllt, alles
war dicht, wunderbar.
Nun fehlte mir nur noch der Mechaniker von H2O, der mir die
Bilge abpumpen und reinigen sollte und den ich von Düsseldorf aus
geordert hatte.
Sein erscheinen war für den Nachmittag geplant und zugesagt worden, mal
sehen, denn wir sind hier in Frankreich und da gehen die Uhren anders.
Und Termine .................... oh ouiiiiii
Demain ......oh lala... quel malheur ...... quel catastrophe.
Aber irgendwann mussten wir uns dann doch noch trennen, an Bord der
OLIMAR gab es noch einiges zu verstauen und Ralph hatte noch einen
Sessel im Auto, den die Beiden sich für ihren Salon an Bord gekauft
hatten.
Während wir gemütlich in unseren Liegestühlen sitzend seinem Treiben
zusahen, kam er mit dem Ding huckepack beladen wie ein Händler im Basar
den Damm entlang.
Ich konnte ihm leider nicht helfen, da ich an Bord bleiben musste, wir
warteten ja noch immer auf den Mechaniker ....
Und wie es kommen sollte, es kam nichts. Kein Mechaniker suchte uns am
Nachmittag auf und gegen 18°° bin ich zur Capitainerie, um dort
anzufragen.
John fragte telefonisch in St.Jean nach und vertröstete uns auf den
nächsten Vormittag.
Mit ahnte Schlimmes.
Am nächsten Morgen machten sich Tom und Janice mit ihrer ZUIDERDEPP
auf ihre Weiterfahrt nach Savoyeux, nicht ohne sich vorher von uns zu
verabschieden, wir lagen vor ein paar Jahren in Savoyeux am selben Steg,
ein paar Plätze von einander entfernt.
Apropos Kommen: Ja, genau, der Mechaniker fuhr vor, pünktlich
frühmorgens um 14°°.
Seine Gerätschaften, bestehend aus einem überdimensionierten Staubsauger
und einem circa sechs Meter langem Saugrohr waren ruckzuck bei uns neben
dem Boot auf dem Steg aufgebaut und wenig später war die Bilge leer.
Dann wurde der ganze Bereich gespült und gereinigt, schwuppdiwupp, so
schnell er kam war er auch wieder entschwunden.
Und dafür hatten wir so lange auf ihn gewartet.
Aber was soll´s, das musste gemacht werden, sonst wäre unter Umständen
die Ölbrühe von der automatischen Bilgepumpe über Bord gespült worden
und dann hätten wir das Malheur tatsächlich gehabt.
Es wurde leicht spät am Nachmittag und irgendwann war unsere
Gesprächsrunde dann vorbei und unsere Wege trennten sich.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit einem klaren Himmel und viel
Sonnenschein, der Sommer war noch lange nicht vorbei.
An Bord wurde noch etwas aufgeräumt, da wir eine Sachen für den
Mechaniker an die Seite geräumt hatten, was kaum nötig gewesen wäre.
Dann kam der Moment des Abschiedes von der OLIMAR, wir mussten dann doch
irgendwann zurück nach Düsseldorf, das Wochenende war endgültig vorbei.
Die OLIMAR würde in den nächsten Tagen ihre Reise über den
Rhein-Rhône-Kanal in Richtung der Schweiz antreten, da sie aus
steuerlichen Gründen das Gebiet der EU verlassen mußte.
Im nächsten Jahr war dann die Rückkehr nach Frankreich geplant, wir
waren jetzt schon gespannt, wann und wo wir uns das nächste Mal
wiedersehen würden. |