Tag 1
Do 31.12.2015
Anreise im Schneechaos ??
Wir hatten uns dazu entschlossen, das verlängerte Wochenende zum
Jahreswechsel in Frankreich auf dem Boot zu verbringen und so sind wir
frühmorgens nach Auxonne gefahren.
Da der Winter selber scheinbar auch in Urlaub gefahren war hatten wir an
Bord nicht mit eisigen Temperaturen zu rechnen. Und siehe da, es war so
mild in Frankreich, das noch nicht einmal das Wasser an der Steganlage
abgestellt war. Perfekt, somit konnten wir für das Bad den Tank mit
Wasser füllen und hatten somit warmes Wasser an Bord, für die Küche
hatten wir uns Frischwasser im Kanister mitgebracht.
Der Silvestertag war hier vor Ort ein ganz normaler Arbeitstag, die
Geschäfte waren normal auf und über die Brücke rollte der ganz normale
Alltagsverkehr.
Im Hafen waren wir am Steg für uns ganz alleine, schön, dann konnten wir
die Musik mal wieder richtig schön laut aufdrehen, ohne jemanden zu
stören.
Unsere Aufräum- und Verlegenheitsarbeiten waren rasch erledigt und so
konnten wir uns voll dem Müßiggang widmen.
Das Abendessen war geplant und vorbereitet und um halb sechs machten wir
uns auf zu einem Landgang, dem letzten in diesem Jahr.
Es wurde langsam dunkler und die Straßenbeleuchtung setzte so manches
Gebäude in das richtige Licht, wie hier die alte Markthalle im Zentrum.
In den Straßen war auch noch, wie hier in der Rue Thiers, die
Weihnachtsdekoration hell erleuchtet, die wir hier bereits im Vorjahr
bewundern konnten.
Damals war es allerdings frostiger draußen und somit wirkte alles mehr
passend zur Jahreszeit.
Tag 2
Fr 1.1.2016
Silvesterfeier, was ist denn das ??
So eine ruhige Silvesternacht hatten wir auch schon lange nicht mehr.
Keine Knallerei, die ist in Frankreich verboten, Feuerwerk gibt es nur
bei besonderen Anlässen und auf Genehmigung.
Keine Partymusik, obwohl drüben beim Kanuklub gefeiert wurde, zumindest
konnte man dort bunte Beleuchtung und leise Musik vernehmen.
Und auch in der Kaserne war alles stil.
Auf diese Weise war für uns nach einem Film der Abend früh vorbei und am
Morgen konnten wir schön lange ausschlafen, es war angenehm warm im
Boot.
Am Nachmittag sind wir dann noch einmal spazieren gewesen, allerdings
nicht die große Runde wie am Vortag, aber die Stege mal hoch und runter
zu laufen ist auch interessant.
So kann man sich die anderen Boote auch noch einmal aus der Nähe
ansehen.
Tag 3
Sa 2.1.2016
Besuch in Saint Jean de Losne
Den Samstag hatten wir dazu genutzt, um uns im Hafen in Saint Jean die
Beine etwas zu vertreten.
Einige Hotelschiffe vom Canal de Bourgogne lagen hier auf Rede, teils
zur Renovierung, teils um nun den Winter hier zu verbringen.
Ein Schiff war auf jeden Fall bewohnt, beim Vorbeigehen kam uns ein
herrlicher Duft von frischen Pommes Frites entgegengeweht.
Von der Brücke aus hat man einen Ausblick auf die dutzenden Schiffe
jeglicher Größe und Beschaffenheit, die hier auf beiden Seiten entlang
des Ufers vertäut waren.
Das Hotelschiff WHO KNOWS war uns bei unserer ersten großen
Fahrt von Migennes nach Savoyeux damals oben im Burgundkanal
entgegengekommen.
Nun machte es hier Winterpause.
Ein letzter Blick auf die letzte Schleuse vom Canal de Bourgogne vor der
Saône.
Damit hatten wir das große Hafenbecken einmal komplett umrundet.
Mit dem Auto sind wir dann noch anschließend zum neuen Winterlager von
H²O gefahren, das einige Kilometer von hier entfernt in der Nähe der
alten Schleuse errichtet wird.
Gut, das wir den Service dort einmal nutzen werden, wenn das Boot für
einen neuen Unterwasseranstrich aus dem Wasser genommen werden muß.
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Um uns den Zugang zum Boot zu erleichtern wurde die Winterplane bis
hinter den Eingang zurückgeschoben und dort angebunden.
Eine erprobte und bewährte Methode, die wir in den vielen Besuchen an
Bord im Winter immer praktizieren.
Da die Wasseranlage über Winter stillgelegt war, wurde der Wassertank
direkt über die Bodenluke befüllt.
Das Gras auf dem Damm sah frisch und sattgrün aus, es wirkte alles
andere als nach tiefen Winter.
Einzig die vorbeiziehenden grauen Wolken erinnerten an die Jahreszeit.
Die Stadt war menschenleer, Alles hatte sich in die Häuser verkrochen,
obwohl es gar nicht so kalt war.
Sicherlich war es nach einer leichten Regenschauer nass, aber kalt und
ungemütlich war es absolut nicht.
Auf dem Platz neben der Kirche und damit vor dem Rathaus stand immer
noch der geschmückte und hergerichtete Weihnachtsbaum, allerdings lagen
keine Geschenke mehr darunter.
Wir machten die große Runde und kamen entlang der Saône zurück zum
Hafen.
Dort trafen wir aus Zufall Roy und Carol, die mit Bob eine Runde drehten
und uns auf Nachfrage von ihrer Reise nach Venedig erzählten.
Sie hatten Glück mit Wetter und Unterkunft gehabt, ihre Freunde hatten
ihr Appartement unmittelbar an einem Kanal und mit dieser Superaussicht
waren die Tage wie im Fluge vorbei.
Sie selber waren erst vor zwei Tagen aus Italien zurückgekehrt und
hatten dort auch das Weihnachtsfest verbracht.
Die Reste vom Baguette vom Vortag wurde der Entenschar geopfert, die
sich nicht zweimal rufen ließen.
Helga benutzte die Gelegenheit direkt dazu, ein paar Bilder von den
Enten an den Enkelsohn Mirko zu verschicken, der ganz vernarrt in das
Federvieh ist.
Am oberen Ende vom Kanalhafen führte eine Brücke über den Canal de
Bourgogne, den man hier ein gutes Stück entlang blicken konnte.
In diese Richtung liegt nach fast dreißig Kilometer Dijon.
Sogar ein Busboot aus Venedig, eine Vaporette, konnten wir hier
entdecken. An der Seite hing sogar noch der Ablaufplan der einzelnen
Haltepunkte bis hoch zum Platz San Marco.
Wie das Ding nur hierher gekommen war?
Die Rampe über der Einfahrt zum Trockendock wird derzeit renoviert. Der
Betonkragen wird verstärkt und die Überfahrt soll verbreitert werden,
somit können bald auch größere LKWs darüber fahren.
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